Jahreshauptversammlung 2017:
Adelzhausen muss weiter auf neues Feuerwehrfahrzeug warten
Die Feuerwehr an der Autobahn lud am vergangenen Sonntag zur Jahreshauptversammlung ins Gasthaus zur Linde ein und insgesamt 74 Vereinsmitglieder und Gemeindebürger folgten der Einladung. Kreisbrandmeister Wolfgang Hittinger entschuldigte Kreisbrandrat Ben Bockemühl und Kreisbrandinspektor Christian Happach, die bei dem schweren Brand in Griesbeckerzell im Einsatz waren.
Den Anfang übernahm Vorstand Ludwig Dollinger und begrüßte die Versammlung. Anschließend wurde den verstorbenen Kameraden Matthias und Johann Schmaus gedacht. Dollinger blickte weiter auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Neben dem 130-jährigen Gründungsfest in Ried stand auch das 140-jährige Gründungsfest der Nachbarwehr aus Odelzhausen als großes Highlight im Kalender. „Wir präsentierten uns souverän als Patenverein und waren über das gesamte Festwochenende bei den Kameraden aus dem Dachauer Land mit einer Beteiligung von 60 Feuerwehrdamen und -männern stark vertreten“. Als wichtige Termine für das laufende Jahr nannte Dollinger die Organisation und Durchführung der Generalversammlung der Raiffeisenbank, das 120-jährige Feuerwehrfest in Tödtenried sowie einen Tag der offenen Tür im September und einen geplanten Vereinsausflug nach Schladming-Dachstein im Oktober.
Kommandant Helmut Müller übernahm anschließend das Wort und berichtete, dass man im vergangenen Jahr zu 75 (Vorjahr 62) Einsätzen ausgerückt sei. Es handelte sich dabei um überwiegend technische Hilfeleistungen (52), meist auf die Bundesautobahn 8. Außerdem alarmierte die integrierte Leitstelle in Augsburg die Wehr zu 13 Brandeinsätzen. Am 25.12. beteiligte man sich am Hilfeleistungskontingent bei der Bombenentschärfung in Augsburg mit 15 Kameraden. Die Feuerwehr zählt aktuell 66 aktive Mitglieder, davon 21 Atemschutzgeräteträger und 13 Jugendliche. Auch dieses Jahr konnte der Kommandant seiner Truppe keine Neuigkeiten zu dem schon seit 2013 zugesagten neuen Löschfahrzeug vom Bund geben. Dieses Fahrzeug wird bei uns auch für den regionalen und überregionalen Katastrophenschutz eingesetzt. So wurde es bereits zu der Hochwasserkatastrophe an der Donau auf Bereitstellung und zur Bombenentschärfung in Augsburg alarmiert. Es ist dringend nötig, um die ständige Einsatzbereitschaft der Wehr bei dem umfangreichen und komplexen Einsatzspektrum sicherzustellen. Man leiste seit Jahren großen Aufwand, um das Fahrzeug in Stand zu halten, welches vor drei Jahren aus der Hand des Bundes an die Gemeinde übergeben wurde. Bereits an die 100 Arbeitsstunden sind dabei durch die aufwendige Wartung und Instandhaltung des Fahrzeuges angefallen. „Unser LF hat im Mai TÜV, und wir werden ihn dieses Mal ihn nicht verlängern. Es wurde uns mehrfach versprochen, dass wir bei der nächsten Auslieferung dabei sind und nichts ist passiert.“. Das Fahrzeug wird derzeit bei der Autobahnfeuerwehr überwiegend als Zugfahrzeug des Verkehrssicherungsanhängers verwendet. Auch dieser ist durch die zahlreichenden Einsätze in die Jahre gekommen und entspricht außerdem nicht mehr den heute geltenden Vorschriften. Ein Upgrade wäre durchaus möglich, wäre aber wirtschaftlich betrachtet uninteressant und man stellte vor kurzem einen Antrag auf Neubeschaffung im Landratsamt. Aber es gab auch positives zu Berichten. So erhalten die ersten Feuerwehrler aus Adelzhausen in der kommenden Woche neue Einsatzbekleidung. Bürgermeister Lorenz Braun sprach den Versammelten sein großes Lob aus und bekräftigte, dass eine gute Ausrüstung für unsere Wehr sehr wichtig sei. Dies seien die ersten Anzüge von insgesamt 100 bestellten, die über die nächsten Jahre beschafft würden. Außerdem wurden im Jahr 2016 mehrere Lehrgänge und Leistungsabzeichen rfolgreich abgelegt.
Klaus Siegle übernahm das Wort und berichtete, dass das First Responder Team ein einsatzreiches Jahr hatte. So wurden die Helfer zu 141 Notfällen alarmiert. Das Einsatzgebiet erstreckt sich für diese wichtige Hilfe über die Gemeinden Sielenbach, Eurasburg, Adelzhausen und die Autobahn. „Aufgrund der gestiegenen allgemeinen Bedrohungslage durch Amokläufe oder Terror werde man sich auch in Adelzhausen auf den Rettungsdienstlichen Einsatz bei besonderen Lagen vorbereiten und die Einsatzkräfte schulen“, so Siegle.
Kreisbrandmeister Wolfgang Hittinger bedankte sich über das große Einsatzengagement der Feuerwehr, vor allem bei den Helfern vor Ort. Dieses junge Team rückt im Schnitt jeden 3. Tag bei Tag und Nacht aus. „Adelzhausen ist ein strategisch wichtiger Standort für die rettungsdienstliche Versorgung im Landkreis“ erklärte der Kreisbrandmeister. Wegen der Beschaffung des neuen Bund-Fahrzeuges konnte Hittinger leider der Autobahnfeuerwehr auch keine Neuigkeiten berichten. Des Weiteren wurde das große Problem der schlecht gebildeten Rettungsgasse bei Einsätzen auf der Autobahn angesprochen. Die Aufklärungsarbeit im Fernsehen und im Radio trägt Früchte, aber solange es in Deutschland nur eine Ordnungswidrigkeit ist wird das Problem weiter bestehen. Diese Themen sorgten für hitzige Diskussionen. Abschließend bedankte er sich ebenfalls bei den Führungskräften und der Vorstandschaft, die neben der hohen Einsatzbelastung auch den enorm gestiegenen Verwaltungsaufwand meistern muss.
Der Kassier Johann Wolf berichtet über eine gute Spendenbeteiligung in Adelzhausen und bedankte sich bei den Spendern und Sammlern die von Tür zu Tür zogen. Die Kasse hat sich jedoch trotzdem gelehrt, dies sei aber auf die Patenschaft beim Feuerwehrfest Odelzhausen zurückzuführen.
Bürgermeister Lorenz Braun bedankte sich zu guter Letzt ebenfalls bei seinem Feuerwehrteam mit den Worten „Mein großes Lob gilt allen Feuerwehrlern für ihre tolle Einsatzbereitschaft die sie leisten. Wir können gut schlafen, weil die Feuerwehr auf uns aufpasst und schnell zur Stelle ist, wenn wir sie brauchen.“. Nun stand noch die Wahl des Vorstands an. Ludwig Dollinger wurde als Vorstand der Feuerwehr bestätigt und nahm die Wahl an.
Für Ihre treue Mitgliedschaft bedankte sich die Vorstandschaft bei Wolfgang Gerwien, Martin Reinl für 20 Jahre, Johann Lichtenstern und Josef Oswald für 25 Jahre und Manfred Englmeier für seine 40-jährige Vereinsmitgliedschaft. (tk)